26.11.2024

Was machen Nova, Alva, Chapo und Juno?

Karte mit eingekreisten Gebieten
Aufenthaltsgebiete der Luchse Nova, Alva, Chapo und Juno seit Anfang Juli (Stand 06.11.2024). 
© GeoSN, SMNG

Nova, Alva und Juno, die seit einem knappen Dreivierteljahr im Erzgebirge sind, haben inzwischen feste Streifgebiete etabliert. Diese sind 100 bis 300 Quadratkilometer groß. Zuvor hatten die beiden Weibchen größere Erkundungstouren besonders nach Westen bis hin zur Autobahn 93 unternommen. Chapo, der im Juli nach Sachsen kam, erkundet weiterhin seine neue Heimat. Juno verlor im August sein GPS-Halsband, wird aber über Fotofallen im Auge behalten.

Nova, der erste Wildfang aus der Schweiz, etablierte ihr Streifgebiet rund um Eibenstock. Es reicht von Lengenfeld und Schönheide bis nach Schwarzenberg und Schneeberg. Im Juli und August hielt sie sich vor allem im östlichen Teil des Gebiets auf, danach eher im westlichen Teil.

Das Streifgebiet vom zweiten Schweizer Wildfang Alva liegt überwiegend in der Tschechischen Republik. Sie hält sich hauptsächlich südlich von Klingenthal bis nach Kraslice/Graslitz auf. Gelegentlich betritt sie bei Erkundungen deutschen Boden und grenzt ihr Streifgebiet so gegenüber Nova ab.

Chapo erkundet seit seiner Auswilderung ein eher kleines Gebiet zwischen Horní Blatná/Platten und Jáchymov/Sankt Joachimsthal in der Tschechischen Republik und Oberwiesenthal.

Juno hat sein Streifgebiet im Raum Eibenstock, Sachsengrund und Johanngeorgenstadt etabliert. Mit rund 100 Quadratkilometern ist es für einen Kuder noch relativ klein. Sein Streifgebiet überlappt sich mit denen der beiden Weibchen Alva und Nova. Alle drei Tiere sind im geschlechtsreifen Alter – so gibt es Hoffnung auf Nachwuchs im kommenden Jahr.

Ende August verlor Juno sein Halsband: Das Projektteam erhielt von einer Jägerin ein Video von einem Luchs ohne Halsband, in etwa zur gleichen Zeit ging ein Mortalitätssignal von Junos GPS-Halsband ein. Ein solches Signal wird gesendet, wenn das Tier sich über längere Zeit nicht mehr bewegt. Ein Abgleich der Bilder bestätigte den Verdacht: Es handelte sich ohne Zweifel um Juno.

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(© Archiv Naturschutz LfULG, J. Zschille)

Seit ihrer Auswilderung werden die Luchse intensiv mit verschiedenen Methoden überwacht, um Informationen zum Gesundheitszustand, Jagdverhalten, Beutespektrum und zu Bewegungsmustern zu erhalten. Hier tappte Nova im Juni in eine der Kamerafallen.

Fotofallenbild von Nova
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(© Archiv Naturschutz LfULG, J. Zschille)

Ebenfalls im Juni wurde Alva »geblitzt«. Nova und Alva, die beiden Wildfänge, bewiesen sich nach der Auswilderung sofort als versierte Rehjägerinnen.

Fotofallenbild von Alva
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(© Archiv Naturschutz LfULG, P. Jůnková Vymyslická)

Die Nachzuchten Juno und Chapo rissen beide nach etwa drei Wochen ihr erstes Reh. Auf dem Bild ist Chapo im Oktober an einem Riss zu sehen.

Fotofallenbild von Chapo
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(© Archiv Naturschutz LfULG, C. Blum-Rérat)

Im Juli gelang mit einer Wildtierkamera dieses Foto von Juno. Sein GPS-Halsband ist deutlich zu erkennen.

Fotofallenbild von Juno mit Halsband
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(© Archiv Naturschutz LfULG, R. Oehme)

Nachdem Junos GPS-Halsband abgefallen war, galt es, dieses im Wald zu finden. Revierleiter Dirk Schönfelder vom Staatsbetrieb Sachsenforst und Schweißhund Leo leisteten dabei tatkräftige Unterstützung.

Foto von Herrn Schönfelder, der Hund Leo an einer langen Leine hält
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(© Archiv Naturschutz LfULG, D. Schönfelder)

Dank Leos guter Nase wurde das Halsband unweit des letzten Risses von Juno an einer Liegestelle gefunden. Damit können die gespeicherten Daten detailliert ausgewertet werden.

Hund Leo, neben ihm liegt Junos Halsband unter Zweigen
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(© Archiv Naturschutz LfULG, A. Pommer)

Nun kann Juno nur noch über Fotofallen gesichtet werden. Seitdem zeigte sich der Kuder bereits viermal vor einer Kamera – das Foto wurde im August aufgenommen. Aufgrund seiner Fellzeichnung kann Juno eindeutig identifiziert werden.

Fotofallenbild von Juno ohneHalsband
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