Luchs und Nutztier: Lieber Reh als Schaf
Ein ausgewachsener Luchs benötigt reichlich ein Kilogramm Fleisch pro Tag. Die großen Katzen jagen bevorzugt Wildtiere, jedoch können Übergriffe auf Nutztiere besonders in Waldnähe nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Was fressen Luchse?
Der Eurasische Luchs ist im Vergleich zu seinen Gattungsverwandten auf verhältnismäßig große Beutetiere spezialisiert, in Mitteleuropa sind dies Huftiere wie Rehe und junge Rothirsche. Weitere Beutetiere können mittelgroße Raubtiere (zum Beispiel Marderhunde, Rotfüchse, Waschbären), Hasenartige, Kleinsäuger (wie Wühlmäuse) und Wildvögel sein. Luchse sind Pirschjäger – sie schleichen sich möglichst nah an ihr Beutetier heran, überraschen und töten es mit einem gezielten Biss in die Kehle.
Stehen Nutztiere auf dem Speiseplan?
Luchse jagen allein, sodass größeren Beutetieren wie beispielsweise Rindern keine Gefahr droht. Tiere einer extensiven Rinderbeweidung sind durch den Luchs demnach nicht gefährdet. Übergriffe auf kleinere Nutztiere (wie Schafe oder Gehegewild) können vorkommen, sind grundsätzlich jedoch eher selten. Dies wird unter anderem in Bayern ersichtlich: In Ostbayern wurden in den beiden zurückliegenden Jahrzehnten bei etwa 30 bis 50 frei lebenden Luchsen etwa drei Übergriffe auf Nutztiere pro Jahr registriert. Dabei barg Wild in landwirtschaftlicher Gehegehaltung mehr Konfliktpotenzial als die Schafhaltung.
Die Rahmenbedingungen und Verfahrensweisen für Präventionsmaßnahmen und Ausgleichszahlungen entsprechen den Regelungen beim Wolf. Weitere Information gibt es bei der Fachstelle Wolf des LfULG.