11.07.2024

Auswilderung Nummer vier: Chapo ist da!

Chapo vor seiner Transportkiste
Man sieht ihm an, dass er noch ein junger Luchs ist: Chapo, der »Kleine«. 
© Archiv Naturschutz LfULG, R. Oehme

Er ist erst ein gutes Jahr alt, aber ein richtiges Kraftpaket: Am 10. Juli 2024 wurde mit Chapo ein vierter Luchs im Erzgebirge freigelassen. Der junge gesunde Kuder erreichte den Eibenstocker Forst am frühen Abend. Als die Transportkiste sich öffnete, kam er hinaus, orientierte sich kurz, lief dann zügig ein Stück den Waldweg entlang und verschwand schließlich im Unterholz.

Chapo wuchs zusammen mit zwei Brüdern in einer großen Luchsanlage im Tiergarten Nürnberg auf. Die Tiere hatten möglichst wenig Kontakt zu Menschen und wurden mit Wildfleisch gefüttert. Chapo war ursprünglich für das Europäische Erhaltungszuchtprogramm als Zuchttier vorgesehen und wurde hierfür Anfang Juni in das Luchsschaugehege im Oberharz gebracht. Direkt nach seiner Ankunft überwand er den Gehegezaun, konnte aber zügig wieder eingefangen werden. Er suchte daraufhin immer wieder nach Wegen aus dem Gehege und kam nur schwer zur Ruhe.

Damit zeigte der Halbstarke, dass er für eine Auswilderung besser geeignet ist. Von Experten des Linking-Lynx-Netzwerks, das sich mit der Erhaltung, dem Monitoring und dem Management des Karpatenluchses beschäftigt, waren er seine Brüder bereits als scheu und potentiell für Wiederansiedlungsprogramme geeignet eingestuft worden.

Wie alle Luchse, die im Rahmen des RELynx-Projektes freigelassen werden, wurde auch Chapo ein GPS-Halsband angelegt. Am Tag nach der Aussetzung hielt er sich ruhig etwa 700 Meter entfernt vom Auswilderungsort an einem dichtbewachsenen Steilhang auf.

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